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ABOUT THE PROJECT
     
 
An vielen Häuserfassaden der Regensburger Innenstadt befinden sich Fensterrahmen die aus baurechtlichen Gründen zugemauert sind. Der Harmonie im architektonischen Gefüge wegen sind diese so genannten Blindfenster Teil der Hausfassade geblieben, auch wenn ihre herkömmliche Funktion verloren gegangen ist: weder Luft noch Licht gelangen nach innen, der Ziegel und Beton verwehren den Blick nach draußen. Die Fenster sind zu unnützen Elementen an der Außenseite der Häuser geworden.

Die Leere der Fenster übt seit langer Zeit eine Faszination auf mich aus, da sie in meinem Alltag zu einer Projektionsfläche imaginierter Bilder geworden ist – die Freifläche füllt sich mit Gedanken, Tagträumerein, Farben, Fragen... Wen oder was könnte man sehen, wenn das Fenster geöffnet wäre? Wie sieht das Haus von Innen aus, was hat es für eine Funktion? Welche Menschen und Geschichten sind Teil des Hauses? Und welche Atmosphäre könnte entstehen, wenn das Fenster tatsächlich ein Bild rahmen würde?

Fanny
Auf der Suche nach fiktiven Situationen, Meinungen, Geschichten, Farben und Formen habe ich mich den Visualisierungen meiner projizierten Bildvorstellungen genähert. Ziel war dabei nicht, illusionistische Arbeiten zu malen, die mittels geschickter perspektivischer Darstellung eine nicht vorhandene Räumlichkeit vortäuschen und den Betrachter in die Irre führen. Auch sollte das Fenster nicht als bloße Präsentationsfläche meiner eigenen künstlerischen Arbeit fungieren: Das Blindfenster und sein spezifischer Ort sind dem Kunstwerk nicht untergeordnet, sondern zu aller erst Anlass des künstlerischen Prozesses. Das Fenster wird einerseits zum Rahmen für ein Bild, fließt aber mit seiner architektonischen Eigenheit und den atmosphärischen Besonderheiten des Ortes in die Themenfindung und Komposition ein und wird so zum integralen Bestandteil des künstlerischen Schaffens.